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Anleitung für eine flexible Entwicklungsumgebung für REDAXO auf Basis von 🐳 Docker

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REDAXO mit Docker 🐳

Anleitung für eine flexible Entwicklungsumgebung für REDAXO auf Basis von Docker:

  • REDAXO mit Demo-Website
  • Apache (Optional: NGINX)
  • MySQL (Optional: MariaDB)
  • SSL zum lokalen Testen
  • ImageMagick als Bildgenerator
  • PhpMyAdmin zur Datenbank-Verwaltung
  • Mailpit zum Testen des E-Mail-Versands
  • Blackfire zur Performance-Analyse
  • Composer zur Paketverwaltung

 

Inhaltsverzeichnis aufklappen

Einleitung

Dieses Setup stellt dir und deinem Team für jedes eurer REDAXO-Projekte eine flexible Entwicklungsumgebung (Apache, PHP, MySQL) bereit. Dafür kommt Docker zum Einsatz, und das funktioniert so ähnlich wie eine Virtuelle Maschine, benötigt aber viel weniger Ressourcen.

Docker startet für dein Projekt einen Container, der einen Webserver enthält, und in dem ein frisches REDAXO samt Demo-Website installiert ist. Der gesamte Code wird dabei jedoch auf deinem Computer abgelegt und mit dem Container synchronisiert.

Ein weiterer Docker-Container enthält die Datenbank. Auch deren Inhalte werden auf deinem Computer gespeichert und synchronisiert.

Je nach Bedarf kommen weitere Container hinzu, die jeweils eine Aufgabe (Das Konzept von »Microservices«) übernehmen. PhpMyAdmin etwa, mit dem du deine Datenbank verwalten kannst. Oder Mailpit, das alle E-Mails abfängt, die deine REDAXO-Installation versendet, und diese in einer Weboberfläche anzeigt.

Alle Container eines Projekts sind miteinander vernetzt, und du kannst beliebige weitere hinzufügen oder die bestehenden anpassen — zum Beispiel auch, um NGINX statt Apache zu verwenden oder MariaDB statt MySQL.

Deine Projektdaten bleiben dauerhaft auf deinem Computer erhalten und können wie gewohnt mittels Git versioniert werden, um die Arbeit im Team zu ermöglichen.

 

Technische Anforderungen

Du benötigst zwei Bauteile, um dieses Projekt zum Laufen zu bringen:

Screenshot

Das erste Teil ist die Konfiguration, sozusagen der Bauplan, für die Docker-Container. Dieser Teil liegt dir bereits vor, wenn du dieses Git-Repository auf deinem Rechner gespeichert hast. Er besteht aus einer Datei docker-compose.yml, in der angegeben ist, welche Container mit welchen Einstellungen verwendet werden. Und er besteht weiterhin aus dem Ordner docker/redaxo, in dem wir das REDAXO-Image erweitern und zusammenbauen, bevor daraus ein Container gestartet wird. — Das wird später noch genauer erklärt!

Das zweite Bauteil, was du benötigst, ist Docker selbst, sozusagen die Maschine in unserem Setup. Das Programm muss auf deinem Computer installiert werden. Es kann kostenlos für alle gängigen Systeme (Windows, Mac, Linux) runtergeladen werden.

 

Installation

Wenn du erstmalig mit Docker arbeitest, sind dies die 3 Schritte, die du ausführen musst, um das Projekt zum Laufen zu bringen:

Schritt 1: Bereite deinen Projektordner vor

Vielleicht hast du diesen Schritt bereits erledigt, wenn du dies liest. Falls nicht: Lade den Inhalt dieses Git-Repos runter und speichere ihn in einen passenden Ordner auf deinem Computer.

Tipp: Es bietet sich an, einen gemeinsamen »Projektordner« anzulegen, in dem du deine Projekte jeweils in Unterordnern ablegst.

Schritt 2: Richte Docker auf deinem System ein

Lade Docker Desktop runter, wenn du Windows oder Mac benutzt. Linux-Nutzer finden weitere Informationen zur Installation unter Linux.

Nach der Installation startest du das Programm. An den Einstellungen muss normalerweise nichts geändert werden, allerdings musst du den Projektordner für Docker freigeben (Preferences > Resources > File Sharing).

Schritt 3: Starte das Projekt!

Docker bedienst du am besten auf der Kommandozeile. Zwar kannst du auch im grafischen Dashboard, das du eben für die Einstellungen aufgerufen hast, Container starten und stoppen. Besser ist jedoch, du gewöhnst dich von Anfang an an die Kommandozeile.

Öffne also die Kommandozeile und wechsle in den Ordner deines Projekts (etwa so: cd /projekte/redaxo-mit-docker).

Und dort startest du deine Container! 🚀

$ docker-compose up -d

 

Images und Container

Was nun passiert, nachdem du docker-compose up -d aufgerufen hast:

1. Pull

Screenshot

Docker erkennt, dass du in deiner docker-compose.yml verschiedene Images angegeben hast, z. B. für die Datenbank image: mysql:8 oder für Mailpit image: axllent/mailpit. Weil diese auf deinem Rechner noch nicht vorliegen, wird Docker sie nun für dich besorgen, und zwar aus dem Docker Hub. Das ist die offizielle Registry und damit sowas wie npm für JavaScript oder Composers Packagist für PHP.

 

Screenshot

Docker erkennt außerdem, dass ganz oben in der docker-compose.yml unter »services« für »redaxo« kein Image angegeben ist. Stattdessen ist dort ein Build-Pfad hinterlegt: build: ./docker/redaxo. Das bedeutet, dass hier nicht einfach ein fertiges Image verwendet wird, sondern dass es in dem angegebenen Ordner ein Dockerfile mit der Bauanleitung eines Images geben muss!

 

Screenshot

Wenn du dir das besagte Dockerfile anschaust, findest du in der ersten Zeile ein FROM friendsofredaxo/demo:base. Das wiederum ist erneut der Hinweis auf ein Image aus dem Docker Hub, nämlich die Demo-Website von Friends Of REDAXO — Unser eigenes Image! 🙌

Docker wird nun auch dieses Image runterladen (»pull«).

 

2. Build

Alle Images aus dem Hub liegen nun lokal vor, und die vier aus unserer docker-compose.yml verwenden wir ohne Anpassungen so, wie sie aus dem Hub kommen. Sie sind bereits fertig gebaut, denn das Bauen und Verteilen ist die Aufgabe des Docker Hubs.

Das Image mit der REDAXO-Demo-Website könnten wir nun in gleicher Weise verwenden. Allerdings möchten wir es stattdessen innerhalb dieses Projekts weiter anpassen und um Features erweitern! Deshalb haben wir in der docker-compose.yml einen Build-Ordner angegeben, in dem ein Dockerfile — also eine Bauanleitung für ein Image — liegt.

In Zeile 1 wird also mittels FROM das Image mit der Demo-Website als Basis angegeben, so ist es Konvention innerhalb von Dockerfiles. Ab Zeile 2 folgen dann unsere Anpassungen:

  • Es werden verschiedene Konfigurationsdateien kopiert, etwa für PHP oder Apache
  • Es wird ein SSL-Testzertifikat angelegt
  • Es werden weitere Apache-Module aktiviert
  • Es wird Blackfire aktiviert (Ein Dienst zur Performance-Analyse)
  • Am Ende wird der Apache-Webserver gestartet

Aus dem Image der Demo-Website und unseren Anpassungen muss nun ein neues Image gebaut werden. Docker erkennt, dass dies noch nicht geschehen ist, und startet deshalb einen Build-Prozess.

🍄 Zum Verständnis: Auch dieses neu entstandene Image könnten wir im Docker Hub veröffentlichen, z. B. als friendsofredaxo/demo-base-extended oder einem anderen Namen. Allerdings hat dieses Projekt nicht die Absicht, das zu tun, sondern wir möchten stattdessen die Anpassungen, die wir oben gemacht haben, für jedes unserer REDAXO-Projekte individuell vornehmen können. Deshalb verwenden wir nur die Demo-Website als Basis, stecken den Rest nach Bedarf dazu und bauen dann selbst!

 

3. Up (Start)

Screenshot

Sobald alle Images fertig gebaut sind, können daraus lauffähige Container gestartet werden. Der Unterschied zwischen Images und Containern ist ein bisschen vergleichbar mit Klassen und Instanzen bei objekt-orientierter Programmierung (OOP): Das Image ist die Klasse, die alle notwendigen Ressourcen enthält. Container sind die Instanzen, die daraus erzeugt werden.

Es starten nun also folgende Container:

  1. Ein Container mit Mailpit
  2. Ein Container mit Blackfire
  3. Ein Container mit MySQL-Datenbank
  4. Ein Container mit phpMyAdmin
  5. Ein Container mit Apache-Webserver, PHP und REDAXO samt Demo-Website und unseren Anpassungen 🤹

Weiterhin wird ein gemeinsames Netzwerk für diese Container eingerichtet (Zeile 1 im Screenshot oben). Das passiert automatisch, weil wir docker-compose zur Orchestrierung 🎻 mehrerer Container verwenden. Würden wir unserer Container einzeln verwalten mittels docker, müssten wir auch das Network manuell anlegen.

Was übrigens die Benamung der Container und des Netzwerks angeht: Wir verzichten innerhalb dieses Projekts auf spezifische Angaben dazu. Dann nämlich verwendet Docker ganz pragmatisch den Namen des Ordners, in dem du das Setup ausführst, in diesem Fall redaxo-mit-docker. Es folgt die Bezeichnung der Services, etwa db oder redaxo, und eine fortlaufende Zahl, hier ist es 1.

An dieser Stelle ist unser Setup nun fast vollständig. Alle Services sind in Betrieb, allerdings sind manche von ihnen noch nicht vollständig eingerichtet. Das folgt im nächsten — letzten! — Schritt.

 

Container: Einrichtung nach dem Start

Oftmals müssen Services noch weiter eingerichtet werden, sobald ihr Container gestartet worden ist. Für diesen Zweck gibt es im Dockerfile die beiden Werkzeuge CMD und ENTRYPOINT. Deren Anwendung und Unterschiede sind nicht ganz einfach zu verstehen, aber es reicht hier zu wissen, dass sie benutzt werden, um Kommandos oder Skripte innerhalb des Containers auszuführen, wenn diese starten.

🍄 Zum Verständnis: In deiner Konsole passiert jetzt nichts mehr. Die ist fertig, und der Cursor blinkt. Alle nachfolgenden Prozesse finden innerhalb der Container statt, und es wird später noch erkärt, wie du damit umgehst!

Datenbank

Screenshot

Wir haben zwar jetzt einen MySQL-Dienst am Start, aber noch keine Datenbank. Diese muss erst eingerichtet werden, und die notwendigen Angaben dazu stehen in der docker-compose.yml. Im Abschnitt environment haben wir Werte hinterlegt für den Nutzer, das Passwort und den Namen der Datenbank, die angelegt werden soll.

Welche Environment-Variablen benötigt werden und genutzt werden können, ist übrigens Sache der Images. Informationen dazu findest du jeweils im Docker Hub, für MySQL etwa hier: https://hub.docker.com/_/mysql/.

Der MySQL-Dienst beginnt nun also, eine frische Datenbank redaxo einzurichten, und das kann 30–60 Sekunden dauern.

 

REDAXO

Screenshot

Parallel zur Datenbank und den anderen Services (PhpMyAdmin, Mailpit, Blackfire) beginnt auch der REDAXO-Container mit der Einrichtung.

In der docker-compose.yml befinden sich einige Environment-Variablen für REDAXO, viel mehr als eben für die Datenbank. Informationen dazu findest du wieder im Docker Hub auf der Seite des REDAXO-Images: https://hub.docker.com/r/friendsofredaxo/redaxo.

Ohne zu viele Details anzubringen, passiert nun etwa folgendes — vorher tief Luft holen:

  1. Das von uns verwendete Image mit der Demo-Website nutzt keinen eigenen ENTRYPOINT, führt also keine Kommandos oder Skripte beim Start des Containers aus.
  2. Das Image benutzt als Basis das REDAXO-Image — Zeile 1 im Dockerfile: FROM friendsofredaxo/redaxo:5 —, und dieses nutzt als ENTRYPOINT ein Shell-Skript namens docker-entrypoint.sh. Dieses Skript wird nun ausgeführt.
  3. Das Skript prüft als erstes, ob das Root-Verzeichnis des Webservers leer ist. Ist dies der Fall, wird REDAXO hinein kopiert.
  4. Anschließend prüft es in einer Schleife mit 5 Sekunden Abstand immer wieder, ob die Datenbank fertig eingerichtet ist.
  5. Sobald die Datenbank bereit steht, wird REDAXO installiert. Mit Hilfe der Konsolen-Kommandos übrigens, die REDAXO seit 5.9 anbietet. 🤖
  6. Achtung, Inception: Das Skript versucht nun, ein anderes Shell-Skript namens custom-setup.sh auszuführen, sofern dies vorhanden ist. In unserem Fall ist es das, denn das Image der Demo-Website (!) hat es beim Bauen an die richtige Stelle kopiert.
  7. Nun wird also custom-setup.sh ausgeführt, und das benutzt wiederum REDAXOs Konsolen-Kommandos, um das Basis-Demo-AddOn aus dem Installer zu laden, es zu installieren und schließlich die Demo zu installieren.
  8. Demo ist fertig, REDAXO ist fertig. Jetzt wird noch der Apache gestartet und…

BÄMM! 🚀

Vor dir steht, wenn alles gut gegangen ist, eine fertig eingerichtete Entwicklungsumgebung mit allem PiPaPo! Und während du gelesen hast, was alles passiert, hatte es genug Zeit, um wirklich zu passieren. Deshalb kannst du dir nun das Ergebnis im Browser anschauen:

http://localhost:20080

 

 

Das Dashboard (GUI)

Docker bringt eine grafische Benutzeroberfläche mit, das Dashboard. Dort siehst du alle Container, kannst sie starten oder stoppen, kannst dir deren Logs ausgeben lassen — sehr praktisch! —, kannst Einstellungen vornehmen und diverse Details aufrufen.

Die Dokumentation zum Dashboard findest du hier: Windows, Mac.

🍄 Zum Verständnis: Wir haben weiter oben, als die Container erstmalig gestartet sind, die Logs nicht weiter verfolgt. Zukünftig solltest du das tun, denn die wichtigen Dinge passieren oftmals im Container. Das Dashboard ist ein praktisches Werkzeug.

Screenshot

Gängige Konsolen-Kommandos

Container starten (up)

$ docker-compose up -d

Das -d (detached mode) ermöglicht, dass deine Container im Hintergrund laufen und nicht stoppen, wenn dein Konsolenprozess beendet wird.

Das Kommando up startet nicht nur die Container, sondern ist vielseitiger: Vorm Start werden noch nicht vorliegende Images aus dem Hub geholt (pull), noch nicht gebaute Images gebaut (build) und bereits gestartete Container neu gestartet (recreate), falls das aufgrund von Anpassungen notwendig ist.

Zu beachten ist allerdings, dass up nicht prüft, ob es Updates im Docker Hub gibt.

Container stoppen (stop)

$ docker-compose stop

Stoppt die Container, so dass sie keine weiteren Systemressourcen benötigten. Sie behalten ihren aktuellen Zustand bei und laufen nahtlos weiter, wenn sie wieder (mittels up) gestartet werden.

Container stoppen und verwerfen (down)

$ docker-compose down

Beachte, dass dabei Daten verloren gehen, sofern sie nicht mit deinem Rechner synchronisiert werden! Synchronisiert werden in unserem Setup REDAXO im html-Ordner und die Datenbank im db-Ordner, diese Daten bleiben also dauerhaft erhalten. Solche Ordner nennt Docker übrigens bind mounts.

Das Kommando down benötigst du in der Praxis eher selten, und du solltest es dir lieber nicht als Gegenteil von up merken, sondern stattdessen stop verwenden!

Updates holen (pull)

$ docker-compose pull

Aktualisiert die Images für alle Services innerhalb der docker-compose.yml.

Leider werden Images im Dockerfile nicht beachtet. Das bedeutet für uns, dass das Image mit der Demo-Website nicht aktualisiert wird. Das müssen wir manuell erledigen, in diesem Fall nicht mittels docker-compose, sondern mittels docker:

$ docker pull friendsofredaxo/demo:base

Es kommt aber noch hinzu, dass damit nicht automatisch auch das REDAXO-Image aktualisiert wird, auf das die Demo aufsetzt. Auch das müssen wir manuell pullen:

$ docker pull friendsofredaxo/redaxo:5

Images bauen (build)

$ docker-compose build

Wenn du Anpassungen an einem Image vornimmst, konkret also, wenn du das Dockerfile oder Dateien innerhalb des Build-Ordners änderst, musst du das Image neu bauen, damit die Änderungen wirksam werden.

Kommandos im Container ausführen (exec)

$ docker-compose exec redaxo /bin/bash

Dieses Zeile öffnet eine Bash Shell im redaxo-Container. Du kannst mittels exec auch andere Kommandos ausführen, aber die Shell ist das, was du vermutlich sehr häufig benötigen wirst, um z. B. REDAXO über die Konsole zu bedienen.

Aufräumen (prune)

$ docker system prune

Docker benötigt viel Platz. Im Laufe der Zeit können sich einige Images oder vergessene Container auf deinem Rechner ansammeln, die nicht mehr benötigt werden. Dieses Kommando löscht alle Daten, die keinem Container mehr zugeordnet sind, und du kannst es bedenkenlos ausführen, um Platz zu schaffen.

 

Daten speichern und versionieren

Sobald du dieses Setup erstmalig gestartet hast, wirst du zwei neue Ordner db und html vorfinden:

Screenshot

Bind Mounts: Synchronisierte Daten

Diese Ordner werden von Docker angelegt, weil wir in der docker-compose.yml sogenannte bind mounts definieren, um Daten vom Host-System (dein Computer) in die Container zu mounten. Das bedeutet, dass die Inhalte dieser Ordner mit denen innerhalb der Container synchronisiert werden: Sobald Änderungen passieren, egal ob lokal oder im Container, werden diese unmittelbar an die jeweils andere Stelle durchgegeben.

Wir verwenden den db-Ordner, um darin die Datenbank zu speichern. Wir persistieren damit die Datenbank auf dem Host-System, halten sie also dauerhaft vor, auch wenn die Container mal entfernt werden sollten.

Der html-Ordner wird ins Root-Verzeichnis des Webservers gemounted, was konkret bedeutet: Er enthält REDAXO, das während des Setups automatisch von Docker installiert und mit der Website-Demo bestückt wird.

Versionierung mittels Git

Dein Projektordner enthält alle notwendigen Daten, die du zum Betrieb des Projekts benötigst:

  1. REDAXO
  2. Die Datenbank
  3. Die Docker-Konfiguration, und damit also die komplette Serverumgebung! 🔥

Sinnvoll ist, alles außer der Datenbank im Git zu versionieren. Die Datenbank eignet sich nicht dafür, und sie enthält außerdem sensible Daten, die nicht in ein Repository wandern sollten.

In diesem Projekt ist bereits eine .gitignore enthalten, die du für die Praxis übernehmen kannst. Sie ignoriert den Datenbank-Ordner und auch ein paar Ressourcen im REDAXO-Ordner, die nicht versioniert werden sollten, etwa die Konfiguration (sensible Daten!), den Cache (nicht sinnvoll!) und den Media-Ordner (zu groß!).

Als Ergebnis, um das nochmal zu sagen, hast du ein Projekt-Repository, in dem alle relevanten Daten enthalten sind. Und falls ihr im Team arbeitet, benutzen alle das gleiche Setup!

 

🦊 Spezialwissen!

Eine Sache, die sehr relevant für deine Praxis ist, und die aber vielleicht nicht immer eindeutig vermittelt wird: Wenn du einen Container auf Basis des REDAXO-Images startest, wird REDAXO nur dann automatisch im Webroot abgelegt und installiert, wenn der Webroot leer ist! Ist er nicht leer, bleibt dessen Inhalt unangetastet und wird nicht etwa mit REDAXO überschrieben.

Unsere REDAXO-Images haben also zwei wichtige Funktionen:

  1. Sie stellen eine für REDAXO vorkonfigurierte Serverumgebung bereit mit Debian GNU/Linux, Apache, PHP, allen notwendigen Extensions und passender Konfiguration.
  2. Sie hinterlegen REDAXO im Webroot der Serverumgebung und installieren es automatisch.

Punkt 1 ist dabei der wichtigere von beiden, denn was wir eigentlich wollen, ist eine lauffähige Umgebung für REDAXO. Punkt 2 ist nur Zucker.

 

Konfiguration anpassen

Ein paar Informationen darüber, wie du die Konfiguration deines Setups anpassen kannst. Beachte, dass du nach jeder Änderung neu bauen (docker-compose build) und die Container neustarten (docker-compose up -d) musst, damit die Änderungen wirksam werden.

PHP-Konfiguration anpassen

Im Dockerfile wird eine eigene php.ini-Datei benutzt, um damit die Standardkonfiguration zu überschreiben. Die Datei kannst du für eigene Zwecke anpassen.

Um die PHP-Version zu ändern, musst du zuerst das Docker-Image wechseln, denn die Demos werden nicht in verschiedenen PHP-Versionen angeboten. Das normale REDAXO-Image jedoch kommt in zwei Varianten stable und edge. Stable nutzt die älteste der aktiv unterstützten PHP-Versionen, während Edge immer die neuste Version einsetzt, manchmal sogar schon Release Candidates (RC).

Um REDAXO mit der neusten PHP-Version zu verwenden, würdest du im Dockerfile die erste Zeile anpassen auf:

FROM friendsofredaxo/redaxo:5-edge

Für eine Entwicklungsumgebung bietet sich übrigens an, die normalen REDAXO-Images anstelle der Demos zu verwenden. Hier, in diesem Projekt, benutzen wir die Demos nur deshalb, um daran ein paar Details zur Funktion von Docker erklären zu können.

Apache-Konfiguration anpassen

Der passende Ort für die Apache-Konfiguration ist wieder das Dockerfile. Dort wird bereits eine apache.conf-Datei verwendet, um die Standardkonfiguration zu ergänzen. Die Datei kannst du für eigene Zwecke anpassen.

NGINX statt Apache nutzen

Update 29.12.2023: FPM-Images werden aktuell nicht mehr angeboten, weil der Pflegeaufwand innerhalb der Community zu aufwändig war. Der nachfolgende Abschnitt ist deshalb nicht mehr gültig.

Um auf NGINX zu wechseln, musst du ein anderes Image verwenden, denn die Demos werden nur mit Apache angeboten. Das normale REDAXO-Image jedoch kommt in verschiedenen Varianten, und du benötigst die FPM-Variante.

Anders als Apache läuft NGINX nicht mit im REDAXO-Container, sondern wird als separater Container gestartet. Die Konfiguration wird üblicherweise in Form einer nginx.conf-Datei übergeben.

🧁 Ein passendes Rezept für dieses Setup mit einer auf REDAXO ausgerichteten NGINX-Konfiguration findest du hier: REDAXO (FPM) + NGINX + MariaDB

MariaDB statt MySQL nutzen

Die Datenbank läuft im eigenständigen Container. Um auf MariaDB zu wechseln, musst du deshalb lediglich deine docker-compose.yml anpassen und beispielsweise image: mariadb:10 verwenden.

🧁 Ein passendes Rezept für dieses Setup findest du hier: REDAXO + Apache + MariaDB

Nicht benötigte Dienste deaktivieren

Um keine unnötigen Resourcen zu verbrauchen, kannst du alle Dienste, die du nicht benötigst, aus dem Setup entfernen oder auskommentieren. Das betrifft einmal die Datei docker-compose.yml, in der etwa PhpMyAdmin, Mailpit und Blackfire als Container gestartet werden. Und es betrifft das Dockerfile, in dem unter anderem ein SSL-Testzertifikat generiert wird, Apache-Module aktiviert und Extensions installiert werden oder Blackfire und Composer installiert werden. Die jeweils zugehörigen Dateien im Docker-Verzeichnis können auch entfernt werden.

Falls du keinen der Dienste benötigst, gibt es übrigens auch keinen Grund mehr, ein Dockerfile zu verwenden, um damit lokal ein Image zu bauen. Dann reicht es aus, innerhalb der docker-compose.yml ein REDAXO-Image aus dem Docker Hub anzugeben, das bereits fertig gebaut vorliegt und nur noch als Container gestartet werden muss.

🧁 Ein passendes Rezept für dieses Setup findest du hier: REDAXO + Apache + MySQL

 

Dokumentation und ergänzende Links

Dokumentation:

REDAXO-Images:

Nützliche Links:

 

Häufige Fragen

🙋 Warum wird die Demo-Website verwendet und nicht einfach nur ein frisches REDAXO ohne Inhalte?

Aus drei Gründen:

  1. Weil man dann schnell mal Features testen oder Dinge ausprobieren kann, ohne vorher selbst Inhalte erstellen zu müssen.
  2. Weil mit der Demo-Website ein paar zusätzliche Themen zu Docker erklärt werden können, etwa custom-setup.sh.
  3. Weil das Setup sehr einfach angepasst werden kann: Zeile 1 im Dockerfile ändern in FROM friendsofredaxo/redaxo:5, dann bekommst du beim nächsten Build REDAXO ohne Demo-Website.

🙋 Kann ich nicht mehrere REDAXO-Projekte mit Docker gleichzeitig laufen lassen?

Doch, das geht, allerdings musst du dann verschiedene Ports für deine Container verwenden, damit es keine Konflikte gibt. Einfacher — vom Verständnis — ist es, die gleichen Ports für alle Projekte zu verwenden und immer nur eines am Laufen zu haben.

🙋 Warum gibt es drei verschiedene Docker-Projekte bei Friends Of REDAXO und was ist ihr Zweck?

Technische Basis für alles ist docker-redaxo, denn dort liegen die Baupläne für unsere REDAXO-Images, die im Docker Hub publiziert werden, und auf denen alle anderen Projekt aufbauen.

Das Projekt docker-demos ergänzt die REDAXO-Images um die drei Website-Demos (Base, Community, OnePage) und publiziert diese im Docker Hub. Ziel des Projekts ist, schnell ein fertig befülltes REDAXO starten zu können, um es vielleicht zu präsentieren oder daran Funktionen zu testen.

Und das Projekt redaxo-mit-docker, in dem du gerade liest, ist eine Anleitung dafür, wie Docker grundsätzlich funktioniert, und wie die zuvor genannten Images mit zusätzlichen Tools und Funktionen erweitert werden können, um damit eine praktische Entwicklungsumgebung für REDAXO-Projekte zu schaffen.

 

Hilfe und Support

Falls du (weitere) Fragen hast oder Hilfe benötigst, kontakte uns gerne im Slack-Chat!
Eine Einladung bekommst du hier: https://redaxo.org/slack/.

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