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Kostal Plenticore
Ein anderes "Kostal Plenticore"-Template übernimmt die Funktionen Batteriesperre und Netzladung, siehe auch:
https://docs.evcc.io/docs/devices/meters#plenticore-hybrid-gen2
Die Netzladefunktion bei Kostal Wechselrichtern arbeitet nach folgendem Prinzip:
- EVCC gibt via Modbus einen Prozentwert für die maximale Wirkleistung vor, mit der die Batterie geladen wird (z.B.
-100%
). Dies führt zur Ladung der Batterie mit der technisch maximal erlaubten Wirkleistung, abhängig vom Ausbau der Batterie (Anzahl der Einheiten) und Leistung des Wechselrichters. - Nach Beenden der Ladung beschreibt EVCC keine Register des Wechselrichters mehr. Ein Watchdog des Wechselrichters führt nach Ablauf dazu, dass die interne Regelung des Wechselrichters wieder übernimmt und eine entsprechende passende Leistung abgegeben wird.
Hierbei ist wichtig, dass kein anderes System auf den Wechselrichter zugreift, da sonst verhindert wird, dass die interne Regelung übernimmt. Die Entladeleistung der Batterie wird somit nicht auf den aktuellen Bedarf geregelt, da die externe Steuerung aktiv bleibt.
Leider haben bisherigen Rückmeldungen gezeigt, dass genau dies bei manchen Wechselrichtern älterer Generation nicht funktioniert. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass nur der Hersteller Abhilfe schaffen kann. Jeder Kunde sollte dazu bei Bedarf eigenständig den Herstellersupport nutzen! Je mehr sich hier an Kostal wenden, desto wahrscheinlicher wird, dass dieser eine Lösung anbietet.
Grundsätzlich ist das Template kostal-plenticore-gen2
für alle Kostal Plenticore Wechselrichter (G1/G2/G3) anwendbar. Anhand der Informationen auf der Webseite des Wechselrichters können die Details abgelesen werden
http://wechselrichter-ip/de-de/#/info
:
Die Softwareversionen repräsentieren dabei den Wechselrichter-Typ (ohne Gewähr!):
- G1: 01.x
- G2: 02.x
- G3: 03.x
Durch die Auswahl des entsprechenden Templates kann die experimentielle Netzladefunktion verwendet werden.
Wird noch das kostal-plenticore
-Template genutzt, ist nur die Batteriesperre möglich (keine Netzladung!). Die Aufspaltung in zwei Templates ist aktuell ein notwendiger Kompromiss. Die Ursachen sind bisher nicht ersichtlich geworden.
In einer UI basierten Batterie-Konfiguration heißt das Template Kostal Plenticore Hybrid (Gen2)
und muss ggf. anstelle des vorherigen Templates eingerichtet werden. Die experimentelle Einstellung im UI hat Priorität vor der Konfiguration in der evcc.yaml
. Hierbei auf Eindeutigkeit achten, eine Batterie sollte auch nur einmal konfiguriert werden!
- Prüfen, ob die externe Modbussteuerung aktiviert ist (Handwerkerzugang!)
-
Watchdog prüfen - in der
evcc.yaml
bzw. im UI passend zur Einstellung am Wechselrichter einstellen (z.B. 60s):
http://wechselrichter-ip/de-de/#/service/battery
-
das Template für die Netzladung konfigurieren: kostal-plenticore-gen2 (siehe Link oben)
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bei Bedarf Batteriesperre und die experimentelle Netzladungsfunktion in EVCC aktivieren
- Konfiguration - Hausbatterie - "Verhindere Entladung im Schnell-Modus und bei geplantem Laden."
- Konfiguration - Allgemeines - "Experimentell an"
Prüfen, ob:
- die Netzladung (Netzladungskosten setzen) oder Batteriesperre (Ladepunkt: aktiv, schnell)
- während der Netzladung prüfen, ob aus dem Netz in die Batterie gespeichert wird (nach wenigen Minuten bis zum Maximalwert)
Der Start der Ladung kann etwas Zeit in Anspruch nehmen!
Z.B. nach wenigen Minuten zur Probe:
- prüfen, ob die Entladungsleistung der Batterie wieder zum benötigten Strombedarf passt und der Netzbezug vermieden wird
Die Ladeleistung verringert sich langsam, bis nach wenigen Minuten wieder entladen werden sollte.
Achtung: Sollte der Netzbezug nach Batteriesperre oder Netzladung nicht ausgeglichen werden, funktioniert die Umschaltung des Wechselrichters in die interne Batteriesteuerung nicht und es sollte auf das andere Template kostal-plenticore
(ohne Netzladung) zurückgestellt werden!
Um die Entladungsleistung wiederherzustellen, ist eine Umschaltung in den Modus "interne Batteriesteuerung" kurzzeitig, bzw. ein Neustart des Wechselrichters, notwendig.
Für eine Analyse sind die Modbus-Register 1042 (minsoc) und 1028 (relative Ladeleistung) interessant. Die Schutzfunktion des Wechselrichters erhöht im Winter ggf. dynamisch den Mindestladestand der Hausbatterie, um einen kritischen Ladezustand und häufige Zwangsladung zu vermeiden.
Die Netzladefunktion lässt sich auch manuell über die Kommandozeile von EVCC Triggern. Folgender Befehl lädt die Batterie für 30 s:
sudo evcc -c /etc/evcc.yaml -l trace meter battery1 -b charge -w 30s
Die weiteren Betriebsmodi können mit normal
oder hold
eingestellt werden.
PS: in der Diskussion #16965 und weiteren lohnt sich das Nachschlagen!