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Raumnotationen und Ortsangaben
Zur Zeit sind im Aleph-System Regierungsbezirke und Kreise als Gesamtheit recherchierbar. Eine differenzierte Recherche nach einzelnen Regierungsbezirken oder Kreisen ist nicht möglich. Ortsnamen sind gar nicht recherchierbar. Die geographischen Namen werden im PNN-Index der HBZ-Titeldatei lediglich als Freitext eingegeben. Diese freitextlichen Angaben verursachen aber unerwünschte Mehrfach-Eintragungen bei den geographischen Namen. Deshalb hatte die ULB Münster schon seit Langem eine Verknüpfung mit den GND-Geographica vorgeschlagen (analog zu den Personen- und Körperschaften).
Sonderfall Eingemeindung
Eine andere Ursache für doppelte Eintragungen im PNN-Index ist die GND-Regel, die bei Ortsteilen eine getrennte Ansetzung des ehemalig selbständigen Ortes (vor der Eingemeindung) und des unselbständigen Ortsteiles (nach der Eingemeindung) vorschreibt. Da die Raumnotationen bisher entsprechend den GND-Schlagwörtern eingetragen wurden, gibt es also häufig zwei und mehr NWBib-Raumnotationen für einen Ort.
Ziele:
- hierarchische Darstellung der Raumnotationen nach Regierungsbezirken, Kreisen, Orten und Ortsteilen (entsprechend der Verwaltungsstruktur in NRW)
- keine Mehrfacheintragungen und Zusammenführung von Titeln zu einem Ortsteil vor und nach der Eingemeindung
Mögliche Darstellungsweise:
Die leeren Kreissymbole vor den Namen deuten eine geöffnete Systemstelle an, die gefüllten Kreissymbole deuten eine geschlossene Systemstelle an (wie die Plus- und Minuszeichen bei der Sachsystematik). Beim Ort „Bocholt“ ist die Raumsystematik bis zur Ortsteil-Ebene geöffnet dargestellt (farblich hellrot unterlegt, damit es schneller zu findet ist; diese Farbe sollte aber in der tatsächlichen Raumsystematik nicht vorkommen). Rechts neben den Raumnotationen wäre eine differenzierte Anzeige der Anzahl an verknüpfen Titeln für die gesamte Gemeinde, aber auch für den Hauptort und die einzelnen Ortsteile wünschenswert.
Um die Recherche mit Hilfe einer Karte zu ermöglichen, wurden die geographischen Informationen aus den Raumnotationen (Feld 700n) genutzt und in geographische Koordinaten umgewandelt. Momentan wird auf Basis eines Ortsnamens automatisiert der jeweilige Wikidata-Eintrag verlinkt.
Bei gleichlautenden Ortsnamen ist die Ermittlung der richtigen Koordinaten schwierig und manchmal fehlerhaft. Bei falschen oder fehlenden Zuordnungen sind die betreffenden Titel natürlich nicht in der Treffermenge der angeklickten Gemeinde enthalten. Hier einige Beispiele:
- Der Titel „Radrennbahn auf dem Gelände der heutigen St. Ludgeruskirche in Spork“ (EJA 2011) thematisiert einen Ortsteil von Bocholt (700n 99 ; Spork <Bocholt, Borken, Borken>), enthält aber die Koordinaten von „Spork-Eichholz“, einem Ortsteil von Detmold.
- Der Titel „Die Glocken der Kirche zu Heiden und ihre Restaurierung" (EJA 2006) bezieht sich auf Heiden <Lage, Kreis Lippe>, enthält aber die Koordinaten von Heiden
- Der Titel „Vom Nutzen der historischen Demographie für die Kriminalitätsgeschichte“ (EJA 2001) bezieht sich ebenfalls auf Heiden <Lage, Kreis Lippe>, enthält aber keine Koordinaten.
Einträge ohne Koordinaten
Allerdings gibt es in Wikidata Data auch Einträge ohne Koordinaten. Hier einige Beispiele:
- Dortmund-Aplerbeck ohne Koordinaten: https://www.wikidata.org/wiki/Q17517432 Aplerbeck mit Koordinaten: https://www.wikidata.org/wiki/Q319807
- Köln-Porz ohne Koordinaten: https://www.wikidata.org/wiki/Q21177602 Porz mit Koordinaten: https://www.wikidata.org/wiki/Q458242
Lookup von Hauptort-Ortsteil gibt kein Ergebnis
Generell scheint die Angabe der Hauptort-Ortsteil-Struktur für die Zuordnung von Koordinaten aus Wikidata ungünstig zu sein, denn Titel mit Ortsangaben in dieser Struktur enthalten kein Feld „Spatial“ und keine Koordinaten. Der vorangestellte Hauptort verhindert offensichtlich, dass ein Datensatz in Wikidata gefunden wird. Hier einige Beispiel-Titel:
- HT013414864: 700n 99; Isingdorf enthält Koordinaten HT017289271: 700n 99; Werther-Isingdorf enthält keine Koordinaten
- BT000029271: 700n 99; Hiltrup enthält Koordinaten HT018648792: 700n 99; Münster-Hiltrup enthält keine Koordinaten
- BT000174063: 700n 99; Aplerbeck enthält Koordinaten HT012950482: 700n 99; Dortmund-Aplerbeck enthält keine Koordinaten
Die meisten Ortsteile stehen in Wikidata unter der selbständigen Namensform. Hier einige Beispiele:
- Münster-Hiltrup: kein Treffer in Wikidata, nur Eintrag unter Hiltrup
- Hamminkeln-Dingden: kein Treffer in Wikidata, nur Eintrag unter Dingden
- Gütersloh-Isselhorst: kein Treffer in Wikidata, nur Eintrag unter Isselhorst
Die geographischen Koordinaten in den Titelaufnahmen könnten durch eine Rückumwandlung genutzt werden um Titel zu Ortsteilen zusammenzuführen. Hier einige Beispiele:
- Der Titel „Barlo im Ersten Weltkrieg“ (EJA 2014) enthält im Feld 700n 99 ; Barlo
- Der Titel „Beiträge zur Chronik des Hofes und der Familie Essing in Barlo“ (EJa 2010) enthält im Feld 700n 99; Barlo <Bocholt, Borken, Borken>
Beide Titel enthalten den gleichen Link zu Wikidata und die gleichen Koordinaten: "51.886388888889,6.6611111111111".
Beide Titel könnten also in der Raumsystematik an der gleichen Stelle unter „Bocholt“ | „Barlo“ angezeigt werden.
Nur unter der Voraussetzung, dass allen NWBib-Titelaufnahmen die richtigen Koordinaten zugeordnet werden können, lassen sich diese Koordinaten einerseits für eine korrekte Karten-Recherche verwenden und andererseits für das Zusammenführen von Titeln zu einem Ortsteil nutzen, denn die geographische Koordinaten sind als nummerische Werte eindeutig.
Den Regierungsbezirken und Kreisen wurden bisher noch keine Koordinaten zugeordnet, obwohl Einträge bei Wikidata vorhanden sind. Ich habe nur einige Titel gefunden, denen falsche Koordinaten zugeordnet worden sind (Beispiel: „Heimatstuben im Kreis Borken“ (EJA 1989) wurden die Koordinaten vom Ortsteil „Gemen“ zugeordnet).
Die Alt-Regierungsbezirke und Altkreise sind ja eigentlich historische Gebietskörperschaften. Wenn man sie nicht in der hierarchischen Darstellung anzeigen will, weil sie nicht zur derzeitigen Verwaltungsstruktur in NRW passen, müsste man neue Notationsstellen schaffen.
Wir schlagen vor, die Alt-Regierungsbezirke und Alt-Kreise mit in der hierarchischen Darstellung zu lassen (s. Anhang) und durch Angabe von Jahreszahlen zu verdeutlichen, dass es sich um historische Gebietskörperschaften handelt (Beispiel: Kreis Beckum [1816-1974]). Die Alt-Kreise enthalten aber keine weiteren Untergliederungen. Bei denjenigen Altkreisen, bei denen sich nur der Zuschnitt des Territoriums verändert hat, der Name aber gleich geblieben ist (Beispiel: Kreis Borken à Kreis Borken) ist keine Unterscheidung möglich. Da aber ein Teil des Territoriums im heutigen Kreis liegt, wäre die Zuordnung auch nicht völlig falsch.